Tanja Hoops mit PRE Wallach Artista

Mein Bestreben ist es, zunächst dem Reiter ein gutes Reitgefühl zu übermitteln. Er soll sich wohl und aufgehoben fühlen auf dem Pferd, dass er gerade reitet.

Er soll jedoch wissen, dass das Pferd eine eigene Persönlichkeit hat und auf alles, was an Informationen vom Reiter kommt, reagiert (Aktion-Reaktion), so sollte er mit Sanftheit, Mut und Klarheit agieren. Das Pferd kennt kein vielleicht, nur ja und nein.

Kinder tun das schon unbewusst, sie sind viel geschmeidiger als Erwachsene, deswegen ist es schon so wichtig gleich von Beginn den Kindern diese Leichtigkeit und Geschmeidigkeit zu erhalten. Kinder reagieren auf Informationen instinktiv korrekt, und wenn sie richtige Informationen bekommen, ist ihre Reitlaufbahn auf Erfolg gesichert. Sie werden schneller die Harmonie mit dem Pferd erreichen.

Umsteiger haben es schwerer. Jedoch habe ich dies selbst am eigenen Leib erfahren, und weiß, wie hart das sein kann, abzuschalten, weich zu sein, los zulassen und zu vergessen, was sonst so wichtig war.

Ich lehre meinen Reitschülern, dass wir unser Reitpferd zu Lektionen überzeugen müssen, mit viel Geduld, Ruhe und Zeit, ich lehre ihnen, sich neu zu programmieren, neue Impulse über Gewicht, Schenkel und Zügel zugeben, sich neu zu sammeln, neu zu sitzen, neu das Bein zu legen, um neue Informationen, korrekte, für das Pferd verständliche Hilfen, zu geben.

Alles, was wir tun, geschieht zunächst in unserem Kopf und wenn wir es richtig durchdenken, und wir richtig agieren, wird auch unser Pferd das tun, was wir uns vorstellen. Z.B. Wir wollen traben. Schon oft sind wir getrabt, vielleicht sehr taktunrein, oder verspannt, und unbequem zu sitzen. Wir wollen locker, taktrein und entspannt traben, stellen uns dieses Gefühl im Kopf vor, und wollen jenes auch erreichen. Wir traben an, und traben immer wieder an, solange, bis sich dieses Gefühl bewahrheitet. Dazu muss man natürlich wissen, welche Hilfen und Informationen wir unserem Pferd dazu geben müssen, und das ist es, was ich meinen Schülern lehren möchte.

Zunächst sehe ich mir das Pferd an, was an anatomischen Hürden oder Probleme vor uns liegen, oder wie viel Freiheit die Anatomie hergibt. Beobachte den Reiter in Verbindung mit seinem Pferd bei der Arbeit, schließe meine Analyse erst dann, wenn ich es selbst fühlen kann, mich auf dieses Pferd setze und fühle, kommuniziere mit dem Pferd und bemerke die Probleme oder die Missverständnisse, die Grenzen und Freiheiten, das Talent, den Ehrgeiz, und oft die Wut, Sturheit und Verbittertheit.

Ich erstelle ein Konzept, das sowohl für das Pferd und dem Reiter passt. Ich muss wissen, was der Reiter für Ziele hat. Dabei ist es immer wichtig, die psychischen und physischen Grenzen von Pferd und Reiter zu beachten und fein damit umzugehen.

Gesundheit soll gefördert, erhalten und erstrebt werden. Der Reiter wird sein Pferd neu kennen lernen, ihm mehr vertrauen, mit ihm fühlen, und genauso wird das Pferd mehr seinem Reiter vertrauen, auf seine Hilfen korrekt und sofort reagieren, ihm gehorchen, und mit ihm eins sein!

Ein Pferd ist ein Herdentier und wenn sich der Reiter seinem Pferd beweist, durch gute Bodenarbeit und korrektes Reiten, wird das Pferd ihn ohne weiteres als Herdenführer akzeptieren, und mit ihm durch Dick und Dünn gehen.

Ein Pferd kämpft nur, wenn es nicht versteht, sich ungerecht behandelt fühlt, nicht vertraut oder verdorben ist; z.B. bestraft wird, weil es nicht so funktioniert, wie es der Reiter will, jedoch der Reiter keine korrekten Hilfen gibt und somit das Pferd diese nicht versteht. Viele Pferde werden dann wütend und reagieren mit Buckeln, Losrennen, Steigen, Beißen oder Schlagen. Jedoch sind wir Reiter es, die dies verursachen, denn solch ein Pferd versteht die Welt nicht mehr! Und entwickeln diese Unarten nur, um uns zu zeigen, Hey, ich habe die Schnauze voll, ich will nicht mehr!

Oft beurteilen Reiter diese Unarten als Ungezogenheiten, jedoch entstehen diese auch nur, durch fehlerhaftes Verhalten der Reiter, bzw. der Besitzer der Pferde!

Vorbilder und Trainer, die mich auf meinem Weg begleiteten sind Bent Branderup, Manolo Oliva, Rolf Janzen, Flavio Bignoli, Katja Lauer, Sabine Mosen und Monsieur Philippe Karl.

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